Kompanievogelschießen der Buschender Schützen 2017

 

Bilder vom Vogelschießen

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Der König ist tot, es lebe der König!


 

Artos, Portos und Aramis, wer kennt und liebt sie nicht, die 3 Musketiere aus den Geschichten von Alexandre Dumas.

Frank, Dirk und Norbert, auch die kennt Ihr. Sie sind quasi die 3 Musketiere der Buschender Schützen.

Der Unterschied besteht darin, dass unsere Helden real, wogegen die 3 Musketiere den Fantasien eines französischen Literaten entsprungen sind.

Allerdings hinkt der Vergleich ein wenig, denn bei Frank, Dirk und Norbert handelt es sich nicht um Musketiere des Königs, sondern um den neuen König der Buschender Schützen und seine beiden Minister höchstpersönlich.

Aber das soll sie nicht daran hindern, ähnlich heroische Taten zu vollbringen wie ihre literarischen Vorbilder.

Und ein wenig künstlerische Freiheit sei auch dem Autor dieses Berichts gestattet.

Aber halt, da war doch noch ein Vierter im Bunde, ein gewisser D´Artagnon. Ein wenig eigensinnig und ungestüm ergänzt Steffen Rademacher als neuer Prinz der Buschender Schützen das Trio und macht das berühmte Quartett komplett.

Doch der Reihe nach:

Der Ablauf der 3-jährigen Regentschaft des bisherigen Kompaniekönigs, Hans VII, machte es erforderlich, einen Nachfolger aus den Reihen der Buschender Schützen zu ermitteln.

Zu diesem Zweck traf sich  die Kompanie am Nachmittag des 15.07.2017 auf dem Gutshof eines Lehensherrn der Kompanie, um den besten Schütze zu ihrem neuen König zu küren.

Sagte ich gerade „besten Schützen“? Naja, manchmal ist das mit dem besten Schützen auch eine Frage des Glücks; quasi zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Vielleicht spielt die Schießfolge auch eine gewisse Rolle und es wurde von  Fällen berichtet, in denen sich die Vögel vor Lachen nicht mehr auf der Stange halten konnten oder aus lauter Mitleid freiwillig heruntergefallen sind.

Aber wie dem auch sei, diesmal ist alles mit rechten Dingen zugegangen und der beste Schütze hat die Königswürden errungen, …glaube ich, …vielleicht, … könnte jedenfalls sein…, zumindest ausschließen lässt sich das nicht….

Aber bevor der Autor für den Rest der Regentschaft des neuen Königs wegen Hochverrats an den Pranger gestellt oder gar in die Bastille verbannt wird, lege ich mich fest:

Tatsache ist jedenfalls, dass der neue König den Vogel abgeschossen hat und damit rechtmäßiger und ganz gewiss ein würdiger Regent sein wird.

Gegen 17.15 Uhr lautete das Kommando: Angelegt und Feuer frei. Geschossen wurde auf einen Prinzen- und einen Königsvogel, die wie immer, von Junker Markus Webers ausgebrütet, gehegt und gepflegt und schließlich für ihren großen Tag hergerichtet wurden.

Dumm nur, dass sich zunächst jeder der beiden für den königlicheren Vogel hielt. Mit aller Mühe konnten die Schützen das Federvieh davon abhalten, sich zu duellieren. Schließlich waren Duelle bereits zu Zeiten der 3 Musketiere verboten, gehalten haben sie sich bekanntlich nie daran .

Nicht auszudenken, wenn die Schergen des Kardinals Richelieu die beiden seltenen Vögel unter Arrest gestellt hätten. Wie hätten die Buschender Schützen dann ihren neuen König und Prinz ermitteln sollen?

Gut, Schnick-Schnack-Schnuck, oder Bingo wären noch eine Alternative gewesen, aber andererseits doch nicht so ganz standesgemäß.

Geschossen wurde zunächst auf die Pfänder. Nach einigen Durchgängen waren beide Vögel flügellahm. Der Prinzenvogel musste als Erster seinen Traum vom Fliegen begraben. Auch diesmal waren die Prinzenanwärter schneller als die Aspiranten auf den Königsthron.

Den rechten Flügel des Prinzenvogels konnte Moritz Giesler nach ca. einer halben Stunde, den linken Alexander Dörper, der amtierende Prinz, nach einer weiteren halben Stunde sein Eigen nennen.

Ähnlich lange, nun gut, vielleicht ein wenig länger, dauerte es, bis die Pfänderschützen des Königsvogels, Roland und Uwe Webers feststanden.

Nachdem die Frage der Pfänder ausgeschossen war, wurde das Schießen durch ein gemeinsames Biwak der Schützen, ihren Ehefrauen und Kindern unterbrochen.

Es gab zwar keinen Ochsen vom Spieß, wie es den Gesamtumständen entsprochen hätte, aber gegrillt wurde auch, und die vielen Salate und anderen Köstlichkeiten, die unsere Frauen hergerichtet hatten, rundeten den Festtagsschmaus ab.

Gut gestärkt wurde wieder zum Vorderlader gegriffen um die entscheidende Schlacht zu schlagen.

Pulverdampf lag in der Luft und der Kreis der Königsanwärter hatte sich zwischenzeitlich auf vier, wenig später auf zwei Kandidaten reduziert die sich ein spannendes Duell lieferten.

Der verdiente und glückliche König hieß am Ende: Frank Wirtz.

Aber was machten die Prinzenanwärter? Nachdem die Pfänder an Moritz und Alexander gegangen waren, holte sich Steffen Rademacher die Prinzenwürde nach ca. einer Stunde im wieder aufgenommenen Wettstreit. Da war er nun, unser D´Artagnon!

Zu seinen Ministern ernannte König Frank I Wirtz, Norbert Birgels und Dirk Giesler. Und wer die Chronik der Buschender Schützen verfolgt, wird feststellen, dass wir diese Kombination mit wechselnden Positionen bereits zweimal zuvor hatten.

Insofern trifft der Wahlspruch der 3 Musketiere: „Einer für alle und alle für einen“ in besonderer Weise auf die Drei zu, er gilt aber in gleicher Weise auch für die gesamte Kompanie der Buschender Schützen.

Wie viele Schüsse auf die beiden Vögel insgesamt abgegeben wurden, entzieht sich leider der Kenntnis des Chronisten, ein wenig auch dem Motto geschuldet: „Einer für alle und alle für einen, verdursten lassen die Buschender keinen!“

Ein schönes und rundum gelungenes Fest fand seinen Höhepunkt gegen 23 Uhr mit der Übergabe der Königs-, Prinzen- und Ministerketten, der Blumensträuße an die Königin Sonja Wirtz und an die Ministerfrauen Petra Giesler und Claudia Birgels, sowie der Präsente an die Pfänderschützen durch den ersten Vorsitzenden Heino Webers.

Gefeiert wurde noch bis in den nächsten Tag und aufgeräumt wurde gemeinsam, denn auch hier galt natürlich: „Einer für alle und alle für einen.“